Von Nature’s Valley bis Addo Elephant Park: Tolle Optionen für Veganer

by gruenartig

Heute werde ich Euch also vom zweiten Teil der Garden Route im Tsitsikamma Nationalpark, Jeffreys Bay und am Addo Elephant Park berichten. Insgesamt ist es schon der fünfte Bericht aus meinem Südafrika Special. Alle bisherigen Artikel zum Nachlesen findet ihr hier. Wo ihr unbedingt übernachten solltet, was in den veganen Tagesrucksack gehört und welche Restaurants ich nicht empfehlen kann, ist jetzt kompakt zusammengefasst:

Der Tsitsikamma Nationalpark beginnt hinter Plettenberg Bay und erstreckt sich mit seinen dichten Wäldern über fast 100 Kilometer entlang der Küste. Wir haben uns für eine Unterkunft in Nature’s Valley entschieden, um von dort aus zu den besten Wanderspots zu gelangen. Gegen Abend trafen wir nach einem anstrengenden Tag in unserem Hostel ein. Wir hatten uns zuvor mit reichlich Essen eingedeckt, denn (wichtig!) in Nature’s Valley gibt es keinen größeren Supermarkt – nur einen kleinen Kiosk, dessen Sortiment sehr beschränkt ist.

Wild Spirit Backpackers

Vorweg sei gesagt: Das Wild Spirit Backpackers ist recht speziell. Magst du Yoga, Meditation und Lagerfeuerabende? Dann bist du hier wirklich super gut aufgehoben. An unserem ersten Tag war das allerdings ein kleiner Kulturschock, denn obwohl ich selbst alle oben genannten Punkte sofort mit einem fetten JA! unterschreiben würde, kamen mir die anderen Gäste zunächst etwas … abgehoben vor. Jaja, blöde oberflächliche Vorurteile. Aber wenn man am ersten Abend zuerst auf hobbitfüßige Ethnoprint-Liebhaber trifft, die gerade Steine bemalen, dann… Ja, dann ist man halt leicht in seiner Meinung beeinflusst. Tatsächlich wurde es dann doch tausend mal schöner, als ich an diesem Abend vermutet hätte, denn die Vorteile dieses Hostels lassen sich nicht von der Hand weisen.

Angefangen mit einer großen, überdachten Outdoorküche in der man selbst kochen kann. Kann!, denn das Wild Spirit bietet abends ein Dinner für seine Gäste. Jeden Morgen braucht man sich dafür nur bei den netten Mitarbeitern über das Abendessen erkundigen und darf dann sogar Sonderwünsche angeben – auch veganes Essen ist kein Problem! So gab es für uns zum Beispiel einen veganen Gemüseauflauf. Das Frühstück auf der Versanda mit einem traumhaften Ausblick über die Baumwipfel des Tsitsikamma bestand aus selbstgebackenem Brot, hausgemachten Marmeladen und natürlich Kaffee oder Tee. Das Trinkwasser im Wild Spirit stammt übrigens aus der eigenen Quelle und ist damit klarer und reiner als jedes gekaufte Produkt.

Auch neben den kulinarischen Highlights bietet das Wild Spirit viele andere Vorzüge: Einen Pfad zum Wasserfall, der nur von den Bewohnern des Hostels besichtigt werden kann. Einen kleinen Wanderweg durch den Magic Forest und zum “großen, alten” Baum. Der Yoga Practicing Room, die Feuerstelle, viele Musikinstrumente, ein Gemeinschaftsraum mit Spielen und Büchern und ein Baumhaus sind nur ein paar weitere Highlights, die ich hier nennen möchte. Das großartige Gemeinschaftsgefühl ist wirklich speziell – aber rückblickend nun auf eine herzerwärmende Weise.

Jeffreys Bay

An dieser Küstenstadt in Südafrika findet sich einer der besten Surfspots der Welt und sie ist daher jährlicher Austragungsort des Billabong Pro Wettbewerbes. Wo Surfer sind, gibt es bestimmt auch dutzende vegane Optionen.

Dachte ich.

Falsch gedacht. Schon während meiner Internet-Suche nach Restaurants war ich etwas ratlos. Also Plan: Erstmal ankommen im Island Vibe Hostel. Und dann am Strand und in der Stadt umsehen. Dort sind wir ziemlich schnell auf das Tasty Table gestoßen: Ein süßes kleines Café/Bistro, das auch Cappuccino mit Sojamilch anbietet.

Unser Abendessen haben wir im de Viswijf eingenommen – dort sollte es auch vegane Optionen geben. Der Laden wurde im Internet relativ hoch angepriesen. Allerdings kann ich die Empfehlung nicht weitergeben. Die vegane Option war eine einfache Pasta mit Tomatensauce. Nicht gut gewürzt, nicht al dente und vollkommen überteuert.

Dafür haben wir am nächsten Tag im Island Vibe festgestellt, dass es dort auch vegane Wraps mit Sojastreifen gibt, die hervorragend geschmeckt haben und deutlich günstiger waren. Also spart euch den Weg zum Restaurant und verbringt den Abend mit euren Dudes im Hostel 😉

Addo Elephant Park

Für einen ganzen Tag Safari solltet ihr als Veganer mit dem Essen unbedingt vorsorgen. Zwar bieten einige Touren eine Komplettverpflegung an, aber diese beinhaltet keinerlei veganes Essen. Auch das Restaurant am Eingang des Parks hält keine passenden Gerichte parat.

Eine Möglichkeit zur Selbstverpflegung bietet dagegen der Picknick-Platz mit den Grillstellen. Dort kann man sich natürlich sein eigenes veganes BBQ zubereiten. Ganz gute Einkaufsmöglichkeiten für die Zutaten bietet der Souvenirshop. What? Richtig gelesen: Im hinteren Teil des Souvenirshops ist ein kleiner Kiosk, der sogar Sojaprodukte anbietet. Und halbwegs frisches Gemüse, Obst, Kekse… Apropos Kekse. Wir hatten immer eine Packung Ginger Nuts im Rucksack – die sind vegan und total lecker. So schade, dass es diese Kekse nur in Südafrika und nicht in Deutschland gibt.

Einen letzten Tipp möchte ich euch zum Schluss noch mitgeben – zumindest wenn ihr nicht so super spontan seid wie wir. Denn in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang existiert Hazels Organic Restaurant und dafür muss man rechtzeitig reservieren. Wir haben bei unserem spontanen Abstecher keinen Platz bekommen – selbst als wir angeboten haben, dort so lange zu warten, bis etwas frei würde. Keine Chance – die Plätze werden stundenweise neu verbucht. Dafür soll sich rechtzeitige Planung aber absolut lohnen: Organisches Gemüse aus dem eigenen Garten mit Liebe zubereitet – wir haben von unserem AirBnB-Gastgeber nur lobende Worte gehört. Wenn sich jemand von Euch hierher verirren, der das Restaurant einmal besucht hat, würde ich mich über einen Kommentar dazu wahnsinnig freuen.

So wie sich unsere Südafrika Reise nach der zweitägigen Addo-Safari langsam dem Ende näherte, ist auch das Ende meiner Südafrika Serie bald in Sicht. Der letzte Teil wird die veganen Optionen in Johannesburg erläutern und euch die Angst vor der großen südafrikanischen Goldgräber-Stadt nehmen.

Bis dahin grüne Grüße
Jassi

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1 comment

Birk 29. März 2019 - 16:14

Hallo,
wir sind gerade frisch zurück aus Südafrika. Wir haben uns (fast) ausschließlich selbst versorgt und sind dabei recht gut vegan über die Runden gekommen. Man bekommt überall frisches Gemüse, Reis, Nudeln und/oder Couscous. Dazu findet man in den meisten Spar-Märkten veganen Fleisch- bzw. Fisch-Ersatz (Würstchen, Burger, Fischecken, Schnitzel, Geschnetzeltes, … Natürlich nicht in jedem Laden alles). Um seine Gemüse-Sauce aufzupeppen gibt es von der Marke Imana Soja-Hack-Mischungen in diversen Geschmacksrichtungen (allerdings mit sehr vielen Zusatzstoffen – wie in den meisten Fertigprodukten dort). In vielen (größeren) Läden gibt es Sojamilch, gelegentlich auch Mandel- bzw. Kokosmilch für Kaffee oder Müsli. Auch in (Touri-)Cafés lohnt es sich immer nach einer Kuhmilch-Alternative zu fragen.
Im Addo-Souvenirshop haben wir leider keine (BBQ-)Soja-Produkte gefunden, lediglich ein paar Imana-Mischungen. Das kann allerdings auch am schlechten Timing gelegen haben, da im Park an dem WE ein “Run” stattgefunden hat und der Campingplatz dort komplett ausgebucht war. Evtl. war einfach alles ausverkauft.
Ach ja, zu so ziemlich jedem Camping-Stellplatz gehört auch eine eigene Feuerstelle, wo man seine (veganen) Würstchen grillen und auch fantastisch Folienkartoffeln machen kann.

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